Die PixiPan - ein neues „Kinder-Instrument"
(Auszug aus dem Begleitheft für Eltern und Unterrichtende)
Einen VideoMitschnitt aus dem Unterricht mit der PixiPan gibt es hier >>
Mit dieser Darstellung möchte ich allen, die mit Kindern und der PixiPan musizieren, eine kleine Beschreibung der Möglichkeiten dieses Instrumentes geben. Die hierbei vermittelten musikalischen Parameter sind als „Fachinformation" für die betreuenden Personen gedacht, die ihrerseits aus dieser Kenntnis heraus bei den Kindern latente Sinnstrukturen anlegen können. So erklärt sich auch die Verwendung von Farben (optische Solmisation) als Vorstufe für die Notennamen.
Das Musizieren erfordert verbindlich die Interaktion mit einer Bezugsperson (Mutter, Vater), die den musikalischen Inhalt rational erfaßt und dann emotional getragen dem Kind altersgemäß vermittelt.
Die Vermittlung erfolgt in zwei Phasen:
1. Der Erwachsene musiziert gezielt, das Kind singt und experimentiert. (ab 3 Jahre)
2. Das Kind musiziert, Erwachsener und Kind singen gemeinsam. (ab 4 Jahre)
Das gemeinsame Spiel sollte, wenn irgend möglich täglich erfolgen, optimal ist ein fester Zeitpunkt im Tagesablauf des Kindes. Dieser Zeitraum sollte „heilig" sein. Wenn der Unterricht mit dem 3. Lebensjahr beginnt, sind bis zur Einschulung drei Jahresdurchgänge möglich.
Zeitdauer:
Anfangs ca. 5 Minuten.
Ab der zweiten Phase bis zu einer Viertelstunde, oder nach Belieben des Kindes.
Der gewünschte Effekt wird erreicht durch ständige, liebevolle Beschäftigung mit der PixiPan. „Fertige Endleistungen" sind nur eine Begleiterscheinung. Der wöchentliche Unterricht sollte 30 Minuten dauern und alle üblichen Elemente der Musikalischen Früherziehung integrieren (Spiele, Tänze, Geschichten).
Aufbau der PixiPan

Die PixiPan ist in G-Dur gestimmt und umfaßt 8 Töne:
d', e', g', a', h', c", d", e"
Dies ermöglicht das Singen und Spielen einer Vielzahl von Kinderreimen und Liedern im Sext-Umfang, mit der Möglichkeit der Auftaktbildung (Unterquint).
Inzwischen habe ich allerdings erkannt, dass es sinnvoller ist, die Farben auf den GrundTon "c" zu beziehen. Nach dem Wechsel zur TeacherSoprano sind die Kinder dann ohne Weiteres in der Lage, ihr erlerntes LiedGut auf dem neuen Instrument "wiederzufinden". Ein Effekt, der sie mit großem Stolz erfüllt...
Ausgehend von der Grundform läßt sich der Tonvorrat wie folgt gliedern:
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Links: Rechts: |
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Oben:
Unten: |
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Das erste Spiel des Kindes
Es sollte darauf geachtet werden, dass stets mit zwei Sticks gespielt wird: Die Sticks laufen auf der Pan: sie gehen federnd spazieren, sie hüpfen und trommeln auf der Stelle, anfangs zugleich, später auch im Wechsel. Diese Phase dient der Entwicklung vom rein motorischen Anschlagen zum gesteuerten, sanften Spielen der Tonflächen. Hier sind die Erwachsenen oder auch ältere Geschwister unverzichtbares Vorbild. Ziel ist es, zu wirbeln und Einzeltöne zu spielen.
Musikalische Grundfiguren
Folgende prinzipielle „musikalische" Bewegungen lassen sich unterscheiden:
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Kreisen: Kreisen: |
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Steigen: Steigen: |
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Klettern:
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zunächst gewirbelt,
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Bei diesen Bewegungen handelt es sich um Koordinations-Übungen, die nicht isoliert gespielt, sondern, je nach Entwicklungsstand, zur Lockerung als tägliche Übung eingebaut werden.
Liedgut
(A) Erzählendes Singen
1. In der Anfangsphase singen die Kinder einzeln und spielen beliebige Töne dazu. Es kommt lediglich an auf die Verbindung von Singen und Bewegen. Hierzu kann die Pan auch umgehängt und im Laufen gespielt werden.
2. Der Kuckuck: Die Töne „g" und „e" werden mit Namen und dann mit kleinen Sprechversen belegt.
3. Leier-Melodik: Der Ton „a" kommt hinzu. (Liedbeispiele 4, 5 und 6)
4. Aufbau der Pentatonik: Durch Hinzunahme weiterer Töne wird der Fünftonraum erschlossen. Alle Melodien werden durch Texte ergänzt.
(B) Figuren-Lieder
(C) Kinderlieder
Mit diesen Bereichen wäre eigentlich das Entwicklungsfeld für Kinder bis zur Einschulung abgesteckt. Der Unterrichtsverlauf erfolgt über die Jahre nicht linear aufbauend. Stets wird auch bereits Bekanntes wiederholt und dadurch verfeinert und gefestigt. Ziel ist nicht so sehr eine starre Schulung, sondern ein am Entwicklungsgang des Kindes orientierter, liebevoller musikalischer Spracherwerb.
Waltrop, im Januar 2003, Werner M. Weidensdorfer
Letzte Aktualisierung: 21. Oktober 2010